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AutorenbildNorbert Opfermann

Anwohner machen mobil gegen Fahrradstraße


Grafenberg. Die Gutenbergstraße soll als Teil der neuen Veloroute Nord-Süd Ost vom Glasmacherviertel bis nach Ratingen zur Fahrradstraße werden. Die Anwohner fürchten, dass die Sackgasse zur Rennstrecke für rücksichtslose Radlerrüpel wird. Beim „politischen Markttag“ am 19. Juni diskutierten die Bezirkspolitiker mit an den Anwohnern. Mit Video.


Die Anwohner sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder beim Überqueren der Straße. Außerdem nutzen die Kinder zurzeit den Wendehammer als Spielfläche. Die Kinder haben an Oberbürgermeister Stephan Keller einen Brief geschrieben: 63 Kinder haben bereits unterschrieben und wünschen sich, dass aus der Gutenbergstraße eine verkehrsberuhigte Zone wird. „Dadurch, dass die Gutenbergstraße eine Sackgasse ist, und die Autos nur auf einer Seite parken, kommen alle Kinder kommen ganz besonders gerne zum Wendehammer und nutzen diesen als Spielmöglichkeit. Dort trifft man immer jemanden zum Spielen. Alle Eltern wissen immer, wo man ist“, heißt es in dem Brief.


Zeigt Bezirkspolitiker beim Politischen Markttag an der Gutenbergstraße.
Die Bezirkspolitiker diskutierten mit den Bürgern. (Foto: Norbert Opfermann)

Der Planungsauftrag an die Verwaltung stammt noch aus der Amtszeit von Thomas Geisel. Doch mittlerweile gibt es seit der Kommunalwahl 2020 neue Mehrheitsverhältnisse im Rathaus und in der Bezirksvertretung. Für den Bürgerverein Grafenberg fordert Reinhard Naujoks eine Alternativplanung für die Veloroute über die Ernst-Poensgen-Allee. Dort gibt es bereits einen Radweg, der aber mit Erlaubnis der Stadt zugeparkt wird. Die Veloroute würde dann hinter dem Fußgänger- und Radfahrertunnel nach rechts auf den Staufenplatz abbiegen und weiter entlang der Ernst-Poensgen-Allee bis zum Boskampweg.


Die Bürger wünschen, eine alternative Veloroutenführung über die Ernst-Poensgen-Allee. (Karte: google maps, Bearbeitung Norbert Opfermann)

Doch das sieht die Politik nicht ganz so. Bezirksbürgermeisterin Maria Icking (Grüne) hält an der Fahrradstraße fest. Dafür erntete sie Buhrufe. Der 1. Stellvertretende Bezirksbürgermeister Ingolf Rayermann (CDU) und Ratsherr Hanno Bremer (CDU) sind dagegen für einen Kompromiss. Aus ihrer Sicht könnte auf der Gutenbergstraße alles so bleiben, wie es ist. Die Fahrradstraße würde dann erst auf der Limburgstraße beginnen.


Die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung stellte unter dem Eindruck der Bürgerbeteiligung am 22. Juni einen Dringlichkeitsantrag, „im Bereich der Gutenbergstraße auf eine Umwidmung als Fahrradstraße zu verzichten“. Lediglich solle der Radweg vom seitlichen Fußweg auf die Straße verlegt werden. Das Miteinander zwischen Autos, Fußgängern, Radfahrern und spielenden Kindern funktioniere im Status Quo vorbildhaft. Dies sei auch der Wunsch der Anwohner. Die anderen Parteien sahen jedoch keine Dringlichkeit und lehnten es ab, das Thema zusätzlich auf die Tagesordnung zu setzen. Jetzt wird der Antrag erst nach der Sommerpause am 14. September in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung behandelt.




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